Am Montag, dem 29. Juni, verstarb nach langer Krankheit, 
    jedoch unerwartet der ehemalige Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft 
    Gosenbacher Vereine Günter Strunk im 82. Lebensjahr.
    Günter, ein Macher und Gestalter, gründete im Jahre 1987 die 
    Arbeitsgemeinschaft der Gosenbacher Vereine.
    Nicht ohne Grund, Günter hatte sich zum Ziel gesetzt, als damaliger 
    Vorsitzender des großen Turnvereines, die Vergrößerung der Turnhalle und des 
    Mehrzweckraumes anzugehen.
    Günter vertrat immer die Meinung, ein Verein erreicht viel, aber ein 
    Zusammenschluss der Vereine, erreichen ein vieles.
    Um alle Vereine einzubinden, wurde zunächst jährlich wechselweise der 
    Vorsitzende aus den Mitgliedsvereinen gewählt. Man merkte bald, dass dieses 
    nicht praktikabel war. Nach drei verschiedenen Vorsitzwechsel in den Jahren 
    1987/88/89; erfolgte im Jahre 1990 die Wahl eines Vorsitzenden für 4 Jahre. 
    Gemäß der Vereinssatzung wurde dies für die Zukunft festgeschrieben.
    Wie konnte es anders sein, der Vater der AGV, Günter Strunk wurde von der 
    Mitgliederversammlung vorgeschlagen und einstimmig zum Vorsitzenden gewählt.
    Der gelungene Anbau des Mehrzweckraumes mit Bühne und der Turnhalle, von den 
    Vereinsmitgliedern in vielen Stunden in Eigenleistung erbracht, spornte 
    Günter an, mehr für die Zukunft zu planen.
    Der Gosenbacher Heimat- und Verschönerungsverein verfolgte das Ansinnen auf 
    „Siebels Plätzchen“ ein Backes zu errichten.
    Der Heimatverein ließ bald das Vorhaben fallen, da aus ihrer Sicht die 
    personellen und finanziellen Kapazitäten nicht vorhanden waren.
    
    Hier bewahrheiteten sich die Überlegungen von Günter, „ ein Verein erreicht 
    viel, ein Zusammenschluss alles.“
    Günter griff die Planungen des Heimatvereines auf, stellte seine 
    Vorstellungen den Mitgliedern der AGV vor und Dank einiger Fachleute im 
    Verein ( Planer, Handwerker usw.) wurde das Projekt Backhaus in Angriff 
    genommen.
    Dank der Stadt und auch finanzieller Unterstützung, wurde der Backes in 
    kurzer Zeit in Eigenleistung der angeschlossenen Vereine errichtet.
    Im Jahre 1998 konnte das Richtfest gefeiert werden in 1999 erfolgte dann die 
    Inbetriebnahme des Backes.
    
    Das Backhaus wurde mit Baukosten in Höhe von damals in DM 185.000 beziffert.
    Günter war nicht nur Baumeister sondern auch in Finanzfragen äußerst aktiv.
    Im Jahre 1997 feierte Gosenbach sein 650 jähriges.
    Wie sollte es anders sein, erfolgte auch hier die Planung des Festes durch 
    Günter und seiner AGV Mannschaft.
    Das Fest war damals so erfolgreich, dass der Gewinn üppig ausfiel und gemäß 
    Beschluss des AGV Vorstandes „Gosenbach zugute kommen sollte“! Das war 
    nunmal der Backes. Die Stadt Siegen unterstützte den Bau mit weiteren 50.000 
    DM.
    Nun, fehlte zur Finanzierung immer noch eine Restsumme.
    Im Ort stand ein Schmuckstück! Was konnte man daraus machen? Nur Brot 
    backen? Wie kann die Finanzierung gesichert werden?
    Günter wie immer findig, machte der Arbeitsgemeinschaft den Vorschlag, zur 
    Finanzierung und auch zum gesellschaftlichen miteinander, den Backes zu 
    nutzen, einmal im Jahr ein Backesfest im Sommer, im Februar das Back-und 
    Schlachtfest und im Dezember einen Weihnachtsmarkt im Bereich des Backes zu 
    veranstalten.
    
    Die von Günter initiierten Feste waren so erfolgreich, dass der Backes in 
    ganz wenigen Jahren schuldenfrei war.
    
    Leider brach die Resonanz zum Backesfest in den Folgejahren stark ein, so 
    dass das jährliche Backesfest zum Leidwesen von Günter eingestellt werden 
    musste. Der von Günter gegründete Weihnachtsmarkt wurde in die 
    Verantwortlichkeit der Mitgliedsvereine gelegt. Und erfreut sich auch heute 
    noch großer Beliebtheit.
    Das Back- und Schlachtfest, in den Anfangsjahren eine Aussenveranstaltung 
    auf dem Gelände des Backes, wurde witterungsbedingt in den Mehrzweckraum der 
    Turnhalle verlegt. Auch nach 22 Jahren immer noch ein Erfolgsmodell.
    
    Wir, die Arbeitsgemeinschaft sind traurig über den Tod von Günter, wir 
    trauern mit seiner Frau Bärbel und den Kindern. Wir werden Günter immer in 
    guter Erinnerung behalten und gewiß noch oft über ihn sprechen und sein Werk 
    pflegen!
    
     
    Backtage im September 2020 im Gosenbacher Backes